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So isst auch dein Kind Hülsenfrüchte

Wie häufig kochst du Hülsenfrüchte? Linsen, Bohnen, Erbsen, Sojabohnen oder Kichererbsen werden manchmal gerne vergessen und landen nicht so häufig auf dem Kinderteller. Was eigentlich sehr schade ist.
Ich möchte dir heute zeigen, wie du ganz einfach Hülsenfrüchte in deine Familiengerichte einbaust und warum du dies häufiger tun solltest. Am Schluss findest du das Rezept einer leckeren Linsen Creme, die ganz toll als Aufstrich oder zu Ofengemüse passt.

Hülsenfrüchte sind ein wunderbares Naturprodukt und eine einfache und schmackhafte Grundlage für eine wertvolle Ernährung. Sie enthalten eine geballte Ladung Mikronährstoffe (v.a. Folsäure, Eisen, Magnesium, Kalium und B-Vitaminen) und einen besonders hohen Proteingehalt.

Wir können unsern Eiweißbedarf problemlos decken, wenn wir Hülsenfrüchte sinnvoll mit einem Getreide kombinieren.

In vielen alten Kulturen findet man diese traditionellen Gerichte: Aus Indien kennt man das Linsen Dal mit Reis, in vielen Ländern Afrikas kennt man Bohnen mit Maniok oder in Südamerika Bohnen mit Mais, Reis oder Quinoa.

Die Zusammensetzung der Aminosäuren ergänzt sich in diesen Kombinationen optimal und erhöht die biologische Wertigkeit des Eiweißes. Eine solche Mahlzeit kann sich in puncto Eiweißgehalt leicht mit Fleisch messen.

Hülsenfrüchte müssen nicht von weit herkommen.

Mittlerweile gibt es immer mehr regionale Bauern, die Linsen und Bohnen in Schweiz, Deutschland und Österreich anbauen und vermarkten. Erkundige dich bei euch vor Ort. 

Am schnellsten und einfachsten zuzubereiten sind rote oder gelbe Linsen. Das sind meist geschälte braune oder violette Linsen, deren Kern orange-rot ist.  Sie werden mit kaltem Wasser gewaschen, bis das Wasser nicht mehr trüb ist. Dann kocht man sie mit der doppelten Menge Wasser ca. 15 -20 Minuten, bis sie weich sind.

Rote Linsen zerfallen gekocht aufgrund der fehlenden Schale zu einem Brei und nehmen Gewürze besser auf als ungeschälte Linsen. Daher sind sie ideal für Eintöpfen, Currys, Pürees oder Aufstrichen.

Rote Linsen sind, gerade für Kinder am besten verdaulich, v.a. auch püriert, enthalten aber etwas weniger Ballaststoffe und Nährstoffe als die ungeschälten grünen und schwarzen Linsen. Diese haben auf Grund des Ballaststoffgehaltes auch länger bis sie weich sind und eigenen sich gut für Eintöpfe oder Linsensuppen.

Die grünen oder schwarzen Linsen weichst du min. 3 Stunden oder über Nacht ein und verringert so die Kochzeit auf ca. 1 Stunde.

Ausser den roten Linsen solltest du alle Hülsenfrüchte also auch Bohnen und Kichererbsen zuerst (am besten über Nacht) einweichen aus zwei Gründen: Einerseits wird die Phytinsäure inaktiviert und andererseits lösen sich blähungsfördernden Mehrfachzucker.

Wichtig ist, dass du nach dem Einweichen das Wasser wegschüttest, da sich darin die Mehrfachzucker gelöst haben.

Noch ein Wort zur Verträglichkeit:

Kleinkindern unter 1 bis 1 ½ Jahr würde ich noch keine Hülsenfrüchte geben, da ihre Verdauung noch nicht so stark ist, dass sie diese verdauen können. Auch bis 3 Jahre gib immer nur kleine Mengen und  achte dabei auf die Verträglichkeit. Kleine Menge bei Kleinkindern sind z.B. 10 linsen oder 5 Kichererbsen. Die Linsen können die Kleinen gut mit den Fingern picken, die Kichererbsen würde ich etwas zerdrücken, wegen der Verschluck Gefahr. Die Menge kannst du dann nach und nach steigern.

Falls Blähungen auftreten, solltest du die Menge wieder reduzieren. Was auch für eine bessere Verträglichkeit sorgt, ist das Kochen mit Kümmel oder auch die Zugabe von einer Alge, z.B. Wakame Flocken. Durch die Algen werden die Linsen schneller weich und sind noch etwas bekömmlicher.

Damit die Verdauungsenzyme angeregt und gebildet werden können, macht es Sinn, dass du Hülsenfrüchte regelmässig anbietest  

Hier nun noch ein paar Rezepte-Ideen:

Ich freue mich, wenn ich dich heute inspiriert habe und du es dir und deiner Familie wert bist, die kleinen Linsen, Bohnen und Erbsen häufiger in deine Gerichte einzubauen.

Vielleicht startest du einfach mal mit dieser einfachen Linsencrème, die super zu Ofengemüse oder als Aufstrich passt:
  • 60 g rote Linsen
  • 1 Scharlotte
  • 5 Salbeiblätter
  • Olivenöl
  • ½ Apfel
  • 30 g Bio Fairtrade Cashewkerne
  • etwas Sojasauce oder alternativ Salz/Pfeffer

Die Linsen in einem Sieb gut waschen. Scharlotte schälen und fein haken. Salbeiblätter waschen und quer schneiden. Scharlotte und Salbeiblätter in Olivenöl leicht glasig dünsten. Linsen und ca. 150 ml Wasser zugeben, aufkochen und dann bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten garen. ½ Apfel grob dazu reiben und die Cashewkerne dazu geben. Alles köcheln, bis die Flüssigkeit verkocht ist. Mit dem Stabmixer alles fein pürieren und mit Sojasauce oder Salz und Pfeffer würzen.

Viel Spass beim Kochen wünscht dir

Deine Karin

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